Der Drachenbaum

Der Drachenbaum (Dracaena draco) aus der zahlreiche Arten umfassenden Gattung Dracaena ist mit seiner urtümlichen und sehr charakteristischen Form einer der bekanntesten Vertreter der makaronesischen Pflanzenwelt. Verbreitet ist er auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln, auf Madeira und im Nordwesten Afrikas. Er wächst bevorzugt in Küstennähe, wobei er an Hängen bis auf rund 600 m Höhe vorkommt. Der Drachenbaum gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist damit kein wirklicher Baum. So fehlt seinem Stamm das für Bäume typische Dickenwachstum. Verwandt ist er u.a. mit den Agaven.

Drachenbäume auf La Palma

Wirtschaftlich nutzte man früher das rote Harz der Bäume, das als Drachenblut gezeichnet wurde und den Bäumen ihren Namen gab. Verwendung fand das Harz als Färbstoff, bei der Konservierung von Holz und in der Medizin. Dafür musste der Drachenbaum angezapft werden, oftmals wurde er aber auch ganz gefällt, was ihn an den Rand des Aussterbens brachte. Nur noch an ganz wenigen, oft unzugänglichen Stellen gibt es auf den Inseln wild wachsende Exemplare. Sehr häufig sind Drachenbäume jedoch vom Menschen angesiedelt in Parks, Hotelanlagen und an Strandpromenaden anzutreffen.

Drachenbaum auf Teneriffa

Auf den Kanarischen Inseln kommt der Drachenbaum natürlicherweise auf fast allen Inseln vor. Nur auf La Gomera ist er eingeführt. Wenn es ursprüngliche Vorkommen gab, so müssen diese bereits vor langer Zeit erloschen sein. Die auf La Palma und den Kapverden anzutreffenden Drachenbäume haben eine leicht abweichende Wuchsform. Sie sind durch eher basal verzweigte Formen charakterisiert.

Früher wurden bei einigen Drachenbäumen Altersschätzungen von tausend und mehr Jahren gemacht. Dies wurde mittlerweile revidiert. Heute schätzt man, dass einige sehr alte Exemplare drei- oder vierhundert Jahre alt sein könnten.

Drachenbaum auf Madeira